Forstwirtschaft
Kolowrat´sche Wälder
Die Forstwirtschaft bildet zusammen mit der Fischerei bedeutendste Bestandteile der Wirtschaft seit der Rückgabe von Grundstücken an Familie Kolowrat Krakowský im Jahre 1992. Die Hauptkonzeption beim Bewirtschaften der Kolowratwälder besteht darin, die Wälder dauerhaft zu erhalten. Dabei sollte auch die Stabilität und die Ertragsfähigkeit des Bewuchses verbessert werden. Die Verwaltung der Kolowratwälder ist mit dem Bewirtschaften einer weitreichenden Waldwirtschaft beauftragt, die auch den Vollzug des Jagdrechtes in drei eigenen Jagdrevieren umfasst. Der Forstwirtschaftskomplex (FWK) der Kolowrat´schen Wäldern befindet sich vor allem im Adlergebirge und seinem Vorland. Es fällt in den Katastergebieten von mehreren Dörfern – Deštné v Orlických horách, Zdobnice, Orlické Záhoří, Říčky v Orlických horách, Javornice, Černíkovice und andere. Der Hauptsitz der Forstverwaltung der Kolowratwälder befindet sich im Schloss in Rychnov nad Kněžnou.
Natur- und Wirtschaftsbedingungen
Das Waldvermögen ist in Bezug auf Naturbedingungen sehr abwechslungsreich. Der Forstwirtschaftskomplex erstreckt sich in Naturwaldgebiet 25 – Adlergebirge und 26 – Vorgebirge vom Adlergebirge. In Bezug auf die vertikale Gliederung sind außer dem 1. und dem 9. alle Waldvegetationsstufen vertreten, und zwar in der Höhe von 295 Metern bis zum Gipfel Velká Deštná (der höchste Gipfel im Adlergebirge) in 1.115 Metern über dem Meeresspiegel. Die Mehrheit des Waldvermögens nimmt die Gebiete mit langem Winter und einer kurzen Vegetationszeit ein, die auf den Kämmen wegen des Gipfelphänomens kürzer als 90 Tage ist. Durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge schwankt im Intervall 800 – 1300 mm. Aus typologischer Sicht sind am meisten folgende Waldtypen vertreten: 6K – bodensauerer Fichten-Buchenwald 30 % und 7K – bodensauerer Buchen-Fichtenwald 21 %. Wegen der Kategorienverschiedenheit des Waldes ist die Situation weniger günstig. 47 % der Waldfläche gehören zum wirtschaftlichen Zweck, 14 % ist in der Kategorie des Schutzgebietes und 39 % nimmt die Waldfläche mit Sonderbestimmung ein. Am häufigsten ist der Waldtyp Nr. 531 vertreten – Fichtenwirtschaft an Sauer-, höheren Stellen und Nr. 021 – Fichten in Hochgebirgswäldern, die die unter der Grenze der Baumvegetation liegenden Wälder und die Wälder auf exponierten Kämmen schützen.
Gesundheitlicher Zustand der Wälder
Die Kolowratwälder im Adlergebirge kämpfen stets mit dem Einfluss von Immissionen, deren Eindruck am meisten in den 70. und 80. Jahren des letzten Jahrhunderts als Folge der Industrie und einer extremen Luftverschmutzung zu verfolgen war. Es ist durch Fachuntersuchungen bestätigt worden, dass auch in dieser Zeit das Adlergebirge den negativen Immissionseinwirkungen ausgesetzt ist und in Bezug auf die Schaden, die angerichtet werden, geht es dem Adlergebirge am schlechtesten im Rahmen der an der Grenze liegenden Gebirge. Das bestätigt auch die Eingliederung der Kolowratwälder in die Zone der Emissionsbedrohung, wo fast die Hälfte der Waldflächen in den Zonen mit höchster Bedrohung (A und B) eingegliedert ist. Infolge der Holzförderung in durch Emissionen bedrohten Gebiete am Ende des letzten Jahrhunderts und wegen der folgenden Wiederaufforstung kam es zu einer Unausgeglichenheit der Baumaltersgruppen und so bildet heutzutage die zweite Altersgruppe (11 – 20 Jahren) 134 % und die dritte (21 – 30 Jahre) 166 % der normalen Vertretung der Altersgruppen. Auf der anderen Seite sind hier auch die überalterten Bäume der 11. - 15. Altersgruppe extrem vertreten, die nicht gefördert wurden, weil man den Emissionsbereichen bei der Förderung den Vortritt ließ. Sie sind am Stand 233 % der anderen normalen Altersgruppen. Ein bedeutender Teil der Bewuchse im Alter von 20 bis 80 Jahren wird wegen der Schälschäden von Hochwild und Mufflons beschädigt, was zum Fäulnis führen könnte. Dies geschah vor allem in Zeiten, als die Jagd nicht im Einklang mit dem Forstwesen war und die Jagd größere Bedeutung hatte. Der Gesamtumfang von jährlicher Förderung ist gemäß Empfehlung des Wirtschaftsplanes für den Wald angemessen: 64 % der maximalen Jahresförderung. Der Grund ist die langfristige Produktionsausgeglichenheit.
